25.09 – Tag der Zahngesundheit
Der diesjährige Tag der Zahngesundheit steht unter dem Leitthema „Gesund beginnt im Mund – von Anfang an!“. Dabei liegt der Fokus auf der Aufklärung zur Mundgesundheit während der Schwangerschaft sowie bei Babys und Kleinkindern.
Seit seiner Einführung im Jahr 1991 wird dieser Aktionstag jährlich am 25. September begangen. Das zentrale Ziel besteht darin, eine breite Öffentlichkeit über die Bedeutung der Mundgesundheit aufzuklären, um präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen zu fördern.
Mundgesundheit ist ein wichtiger Teil der Allgemeingesundheit und beeinflusst die Lebensqualität. Von Anfang an ist eine sorgsame Pflege der Zähne wichtig, um das Gebiss lebenslang gesund zu erhalten und die Allgemeingesundheit zu fördern. Mangelhafte Zahn- und Mundhygiene sind eine häufige Ursache von Erkrankungen des Zahns und des Zahnfleisches.
Key Facts Schwangerschaft
Die hormonellen Umstellungen während einer Schwangerschaft haben auch Auswirkungen auf das Zahnfleisch: Durch die stärkere Durchblutung ist das Zahnfleisch besonders anfällig für Zahnfleischentzündungen und Karies. Daher werden auch für Schwangere die klassischen Maßnahmen der Karies- und Parodontalprophylaxe empfohlen:
Zahngesunde Ernährung
Die Ernährung spielt sowohl bei der Kariesentstehung als auch bei der Kariesprophylaxe eine entscheidende Rolle. Zum einen beeinflusst die Nahrungsauswahl die Härtung der Zahnsubstanz und zum anderen hängen Lebensmittel, Plaquebildung und Speichelzusammensetzung eng zusammen. Für die Gesunderhaltung und Festigung der Zähne sind insbesondere die Mineralstoffe und Vitamine Kalzium, Fluorid, Vitamin D und Vitamin C von Bedeutung. Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke unterstützen das Wachstum von Kariesbakterien, die schädigende Säuren produzieren und dadurch den Zahnschmelz angreifen. Besonders problematisch ist es, wenn häufig zwischen den Mahlzeiten genascht wird.
Sorgfältige Mundhygiene
Zahnbelag (Plaque) entsteht durch Stoffwechselvorgänge von Bakterien der Mundhöhle. Er bildet sich insbesondere in Vertiefungen, Zahnengstellen, am Übergang zwischen Zahnfleisch und Zahn bzw. überall dort, wo man mit der Zahnbürste nicht gut hinkommt. Durch einen hohen Zuckerkonsum und einer mangelhaften Mundhygiene wird die Bakterienbesiedelung und somit das Entstehen von Plaque gefördert. Zahnfleischentzündung (Gingivits) und Zahnbettentzündung
(Parodontitis) können entstehen. Die Erkrankung Karies tritt auf, wenn die Zähne nicht ausreichend geputzt werden, Zahnbelag vorliegt und viel Zucker aufgenommen wird – sowohl mit dem Essen als auch durch Getränke. Zucker wird durch Stoffwechselvorgänge der Plaquebakterien zu Säuren abgebaut, die den Zahnschmelz angreifen. Karies ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Besonders Milchzähne sind gefährdet, da ihr Zahnschmelz noch empfindlicher ist. Fachleute warnen daher vor
dem Dauernuckeln von (Klein-)Kindern an gezuckertem Tee oder Saft. Regelmäßiges Zähneputzen zählt zu den effektivsten Maßnahmen, um die Zähne gesund zu erhalten. Die sogenannte „Rot-Weiß-Technik“ hat sich bewährt: Die Putzrichtung geht vom Zahnfleisch Richtung Zahn. Fachleute empfehlen, dabei immer in derselben Reihenfolge zu putzen – nach dem KAI-System (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen). Kinder benötigen beim Zähneputzen Unterstützung.
Idealerweise sollten die Zähne mindestens 2mal täglich 2 Minuten lang geputzt werden. Dazwischen kann man auf folgende Maßnahmen zurückgreifen: Nach dem Essen mit Wasser nachspülen, auch Kauen von zuckerfreien Kaugummis nach Mahlzeiten unterstützt die Mundhygiene. Zu einer umfassenden Zahnreinigung gehört nicht nur das Zähneputzen, sondern auch die Verwendung von Zahnseide und fluoridierter Zahnpasta. Es wird empfohlen, dass Kinder ab dem Volksschulalter einen ca. 1 cm langen Streifen Erwachsenen-Zahnpasta verwenden. Diese liefert eine ausreichende Menge an Fluoriden. Neben fluoridierter Zahnpasta ist noch fluoridiertes Salz eine gute Quelle für eine ausreichende Fluoridversorgung.
Regelmäßige Fluoridanwendung
Entweder zu Hause oder bei der Zahnärztin, dem Zahnarzt
Regelmäßige Zahnarztbesuche und professionelle Zahnreinigung
Die Empfehlung lautet: Zweimal jährlich einen Kontrollbesuch beim Zahnarzt, bei der Zahnärztin machen und eine professionelle Mundhygiene durchführen lassen. Für Kinder und Jugendlichen zwischen 10-18 Jahren ist eine professionelle Mundhygiene einmal jährlich gratis. Mit den Fachleuten können zudem Themen wie die richtige Zahnreinigung oder notwendige Korrekturen bei problematischen Fehlstellungen, z.B. durch eine Zahnspange, besprochen werden.
Zahngesundheit und Schule
Ansatzpunkte in der Schule
Jugendliche stellen eine bedeutsame Zielgruppe für die zahnmedizinische Gesundheitserziehung und Präventionsangebote dar. Besonders durch Argumente, die auf ästhetische Aspekte wie ein attraktives Erscheinungsbild oder die Vermeidung von Mundgeruch abzielen, kann diese Gruppe wirksam erreicht werden. Zudem bieten Themen wie Zahnaufhellung, Verfärbungen durch Rauchen, sowie die kritische Auseinandersetzung mit Piercings, (Zahn-) Tattoos und Zahnschmuck relevante Ansatzpunkte im schulischen Kontext.
Snus und Zahngesundheit
Snus und tabakfreie Nikotinbeutel, sogenannte Nicotine Pouches, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als vermeintlich gesündere Alternative zum Rauchen. Dabei ist es wichtig, die gesundheitlichen Risiken dieser Produkte, insbesondere für die Mund- und Zahngesundheit, nicht zu unterschätzen (PROGES).
Beide Produkte werden zwischen Lippe und Zahnfleisch platziert, wodurch Nikotin über die Schleimhäute in die Blutbahn gelangt. Regelmäßiger Konsum kann zu Schleimhautläsionen, Zahnfleischrückgang, freiliegenden Zahnhälsen und Entzündungen führen. Eine Überdosierung durch Nikotinbeutel kann sich durch Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Zittern, Schweißausbrüchen bis zum Kreislaufzusammenbruch äußern (VIVID).
Erste Hilfe bei Zahnunfällen
Es kann passieren, dass sich Kinder und Jugendliche bei Sport oder Spiel einen zahn ausschlagen oder abbrechen. Wird richtig gehandelt, erhöht das die Chance, dass Zähne wieder eingesetzt werden können.
Erste Hilfe Tipps
- Den ausgefallenen oder abgebrochenen Zahn nicht in der Mundhöhle belassen. Es besteht Verschluckungsgefahr!
- Den Zahn nur an der Krone angreifen, wenn möglich nicht die Wurzel berühren
- Sanft auf die blutende Gaumenstelle drücken. Das kann der:die Schüler:in selbst mit einer Mullkompresse oder einem sauberen Tuch machen
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Den Zahn oder das Zahnstück möglichst rasch in eine Flüssigkeit geben, um Austrocknung zu vermeiden. Eine geeignete Lösung ist beispielsweise Kuhmilch oder der Speichel des betroffenen Kindes. Falls eine Zahnrettungsbox (inkl. geeigneter Lösung) verfügbar ist, verwenden Sie diese!
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Ehest möglich eine:n Zahnärzt:in oder eine Unfallambulanz aufsuchen. Wenn Sie Zweifel haben, was zu tun ist, oder bei Verdacht auf eine Kopfverletzung wählen Sie den Notruf 144 und folgen Sie den Anweisungen der Rettungsleitstelle.
Mehr Infos:
Give Material für mehr Infos: Gesunde Zähne. Informationen für Lehrer:innen
Zahngesundheit (gesundheit.gv.at)