Bessere Luft im Klassenzimmer
Die Schule hat als Lebens- und Arbeitswelt großen Einfluss auf die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, aber auch der Lehrkräfte und des nicht unterrichtenden Personals. Schulische Gesundheitsförderung möchte den Schulalltag und schulische Abläufe so gestalten, dass sie der Gesundheit aller Beteiligten zuträglich ist. Dazu gehören etwa eine gesundheitsförderliche Unterrichts- und Pausengestaltung, ein positives Schulklima und kleiner oder größere Gesundheitsprojekte. Oft vergessen wird jedoch, dass auch das Schulgebäude und die Schulumwelt an sich Wirkung auf die Gesundheit der Personen, die sich darin aufhalten, haben.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO-Regionalbüro Europa) hat sich zum Ziel gesetzt „… jedem Kind Zugang zu gesunden Innenräumen in Kinderbetreuungseinrichtungen, Kindergärten, Schulen und öffentlichen Freizeiteinrichtungen zu verschaffen …“. Österreich hat bereits im Grundsatzerlass Gesundheitserziehung (PDF) aus dem Jahr 1997 auf die Bedeutung der gesundheitsförderlichen Gestaltung von Schule beispielsweise durch Verbesserungen im Bereich der Belüftung hingewiesen.
Schadstoffen in Schulinnenräumen und deren Auswirkung auf die Gesundheit widmete sich auch das EU-Forschunsprojekt SINPHONIE. Ziel des Projektes war es, Verfahren und Instrumente zu entwickeln, mit denen sich die Innenraumumgebung von Schulen besser charakterisieren und die Gesundheitsrisiken für alle Beteiligten einfacher bewerten lassen. Gleichzeitig wurden Leitlinien und Empfehlungen (PDF) entwickelt, die Schulleitungen und Schulerhalter helfen, das Schadstoffrisiko an ihrer Schule zu minimieren. Ein Überblick über die Ursachen von Luftschadstoffen in einem Schulgebäude macht deutlich, an welchen Punkten bei Optimierungsbemühungen angesetzt werden soll. Praktische Tipps unterstützen Schulen dabei, im Klassenzimmer, im wissenschaftlichen Labor, in der Sporthalle, im Speisesaal, in Umkleideräumen und sanitären Anlagen und im Außenbereich gesundheitlichen Probleme durch Luftschadstoffe vorzubeugen oder diese zumindest zu reduzieren. Ansatzpunkte dafür sind zum Beispiel:
- im Klassenzimmer Möbel und Bodenbeläge verwenden, die wenig Schadstoffe abgeben;
- ökologische Reinigungsmittel bevorzugen;
- Klassenräume regelmäßig lüften;
- raumlufttechnische Anlagen (Heizung, Lüftung, Klimaanlage) regelmäßig überprüfen und säubern lassen;
- Schimmelpilzbefall wirksam und sicher entfernen lassen.
Mehr Informationen finden Sie auch unter:
Initiative Meine Raumluft mit Empfehlungen für eine bessere Raumluft in Schulklassen (PDF) und Infos für Schulleitungen (PDF)
Leitfaden für Innenraumhygiene in Schulgebäuden (PDF), Umweltbundesamt Deutschland
ÖISS (Österreichisches Institut für Schule- und Sportstättenbau): Fachberatung und Richtlinien für Baumaßnahmen
Österreichisches Umweltzeichen für Schulen
Unterrichtsmappe Unser Lebensmittel Luft (PDF), Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark
(Dieser Beitrag ist erstmals im Februar 2015 erschienen und wurde 2017 überarbeitet und aktualisiert.)