Die Sonne genießen – mit dem richtigen Sonnenschutz
Endlich kommt der Sommer und damit die Zeit, in der wir unbeschwert die Sonne genießen möchten. Licht und Wärme sind wichtig für Wohlbefinden und Gesundheit. Allerdings werden die Gefahren des Sonnenbadens immer noch unterschätzt. Das zeigen die weiterhin steigenden Zahlen an Hautkrebserkrankungen in Europa. Es ist erwiesen, dass die Zahl der erlebten Sonnenbrände – ganz besonders in der Jugend – direkt mit dem Hautkrebsrisiko verbunden ist. Deshalb ist Sonnenschutz für Kinder ganz besonders wichtig! Ein vernünftiger Umgang mit der Sonne beugt der vorzeitigen Hautalterung und der Entstehung von Hautkrebs vor.
UV-Strahlung im Sonnenlicht
Das Sonnenlicht besteht zum Großteil aus ultravioletter Strahlung, die für Menschen unsichtbar ist. Das ist zum einen die kurzwellige UVB-Strahlung, die die Bräunung der Haut verursacht. Bräunung und gleichzeitige Verdickung sind Schutzmechnismen der Haut vor Sonnenstrahlung.
Die langwellige UVA-Strahlung kann tief in die Haut eindringen. Sie kann bei zu hoher Dosis zu Hautschädigungen wie vorzeitiger Hautalterung mit Faltenbildung führen und durch Schädigung der Hautzellen das Hautkrebsrisiko erhöhen. UVA-Strahlung ist bei Tageslicht immer präsent, auch bei bedecktem Himmel.
Der richtige Sonnenschutz
Die Haut besitzt einen gewissen Eigenschutz gegen schädigende UV-Strahlung, der je nach Hauttyp unterschiedlich lang ist. Sonnenschutz ist bei Aufenthalt in der Sonne aber für jeden Hauttyp unbedingt notwendig, um langfristige Schädigungen zu vermeiden.
Der einfachste und wichtigste Sonnenschutz ist Bekleidung. Wichtig ist: nicht alle Textilien halten Sonnenstrahlen gleichermaßen ab. Sonnenhut oder Kappe und Sonnenbrille bieten zusätzlichen Schutz für Kopf und Augen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Sonnenbrille nach ÖNORM EN 1836 geprüft ist, denn nur dann ist sie als Sonnenschutz geeignet.
Bei Aufenthalt im Freien ist die Verwendung einer Sonnenschutzcreme oder -milch notwendig. Wählen Sie einen Sonnenschutz, der sowohl vor UVB- als auch vor UVA-Stahlung schützt! Der Schutz vor UVB-Strahlung wird mit dem Lichtschutzfaktor (LSF), auch Sonnenschutzfaktor oder Sun Protection Factor (SPF) angegeben. Fachleute empfehlen mindestens einen LSF/SPF 15; dieser filtert mehr als 93% der UVB-Strahlung. Für Personen mit heller Haut oder bei sehr intensiver Sonnenstrahlung – z.B. am Wasser oder bei Schnee – ist jedoch ein höherer LSF empfehlenswert.
Außerdem sollten Sonnenschutzprodukte unbedingt einen UVA-Filter enthalten. Solche Produkte sind an dem genormten UVA-Logo erkennbar (siehe links). Es ist EU-weit gesetzlich geregelt, dass der UVA-Schutz mit dem Lichtschutzfaktor steigen muss, d.h. je höher der LSF/SPF desto höher muss auch der UVA-Schutz sein. Der UVA-Schutzfaktor muss dabei mindestens 1/3 des ausgewiesenen LSF/SPF erreichen.
Der Lichtschutzfaktor von Sonnenschutzprodukten wird bei einer Auftragsmenge von 2mg pro 2cm2 Haut ermittelt. Wollte man diese Auftragsmenge im Alltag erreichen, würde das für einen erwachsenen Menschen etwa 37ml oder fast ein Fünftel einer handelsüblichen 200ml Flasche Sonnencreme bedeuten. Das ist in der Praxis unrealistisch, weshalb auch der angegebene Lichtschutzfaktor normalerweise nicht erreicht werden kann. Deshalb ist es sinnvoll, die berechneten Schutzzeiten (1) nicht komplett auszunutzen.
Sonnenschutzprodukte sollten immer mindestens 20 Minuten vor der Sonnenexposition aufgetragen werden. Regelmäßiges Nachcremen erhöht die Schutzzeit nicht! Nachcremen ist aber notwendig, weil Wasser, Schwitzen und das Reiben der Kleidung die Schutzschicht reduzieren.
Der beste Sonnenschutz ist ohnehin, pralle Sonne zu vermeiden oder die Zeit in der Sonne auf ein Mindestmass zu reduzieren. Eine sanfte Bräunung der Haut ist auch im Schatten möglich. Sonnenschirm oder Markise können UV-Strahlung jedoch nicht vollständig abhalten, deshalb die Sonnencreme auch hier nicht vergessen! So ist es möglich, sonnige, schöne Tage ohne Spätfolgen zu genießen.
Zum Weiterlesen
- Beitrag zum richtigen Sonnenschutz auf gesundheit.gv.at:
https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/sonne-schutz.html - Informationen der Österreichischen Krebshilfe zum Thema Hautkrebs:
http://www.krebshilfe.net/information/krebsformen/hautkrebs/ - Sonnenschutzinfos auf haut.de: http://www.haut.de/haut/sonnenschutz/sonnenfreud-und-sonnenleid-sonnenschutz-haelt-die-haut-jung/
Weitere Quellen
- Levy, S.: Sunscreens and Photoprotection. Medscape.com
- Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Häufig gestellte Fragen rund um das Thema Sonnenschutz: https://www.lgl.bayern.de/produkte/kosmetika/kosmetische_mittel/et_sonnenschutz_faq.htm
- (1) Die ungefähre Zeit, die man in der Sonne verbringen kann, berechnet man, indem man den LSF des Produktes mit der Eigenschutzzeit je nach Hauttyp multipliziert.