Die Kluft zwischen Wissen und Handeln
Empirische und theoretische Lösungsansätze
Trotz sicheren Wissens über gesundheitsschädigendes Verhalten handeln wir diesem Wissen häufig zu wider. Zum Beispiel wissen wir viel über umweltgerechtes Handeln und halten dieses auch für richtig, aber trotzdem wird dieses Wissen in vielen Fällen für den einzelnen nicht handlungsleitend. Diese Kluft zwischen Wissen und Handeln zeigt sich in vielen Bereichen individuellen Handelns und in unterschiedlichen Kontexten: in Familienbeziehungen ebenso wie in Gruppen und Organisationen, aber auch bei Lernprozessen und im Bereich des zwischenmenschlichen Verstehens. Die Beiträge dieses Buches untersuchen die Einflüsse, die das Verhältnis von Wissen und Handeln so kompliziert machen und unterbreiten Vorschläge, wie diese Divergenzen von Wissen und Handeln minimiert werden können.
Inhalt
Einleitung: Die Kluft zwischen Wissen und Handeln
1 Gesundheit: Selbstschädigendes Handeln trotz Wissen
1.1 Die Motivationsphase: Bereitschaft zur Handlungsänderung entwickeln
1.2 Die Volitionsphase: Gesundheitsbezogene Ziele in präventives Handeln übersetzen
1.3 Fazit
2 Wissen für ökologisches Handeln
2.2 Warum der Wissenseinfluss unterschätzt wird
2.2 Wissen als notwendige Bedingung ökologischen Handelns
3 Entscheidungen und Fehlentscheidungen in der Politik: Die Gruppe als Problem
3.1 Einleitung/Problemstellung
3.2 Prozessverluste
3.3 Mangelnde Informationsnutzung in Gruppen
3.4 Groupthink: Kritiklosigkeit und Selbstbestätigungstendenzen in Gruppen
3.5 Entrapment: Wenn Gruppen ihre Fehlentscheidungen nicht korrigieren
3.6 Fazit: Zur Funktionalität und Dysfunktionalität der dargestellten Gruppenphänomene
4 Wissen und Handeln in Organisationen
4.1 Organisationspsychologie
4.2 Wissen und Handeln – ein blinder Fleck in der Organisationspsychologie
4.3 Arbeitstätigkeit
4.4 Personalentwicklung
4.5 Interpersonales Handeln
4.6 Organisationsveränderung
4.7 Abschluss
5 Was lernen wir in Schule und Hochschule: Träges Wissen?
5.1 Träges Wissen – ein leider alltägliches Problem
5.2 Die Kluft zwischen Wissen und Handeln: Transferprobleme in Schule und Hochschule
5.3 Das Potenzial „situierter Ansätze“ zur Lösung des Transferproblems
5.4 Exemplarische Ansätze zum Erwerb anwendbaren Wissens
5.5 Resümee: Die notwendige Balance zwischen Konstruktion und Instruktion
6 Beziehungstraining – Wissen und Handeln im Kontext von Partnerschaft und Familie
6.1 Persönliche Beziehungen als zentrales Thema der Psychologie
6.2 Eckpfeiler der Beziehungspsychologie: Grundlagen-, Interventions- und Evaluationsforschung
6.3 Beziehungstraining: Zwischen Optimierung und Rehabilitation
6.4 Ausgewählte Programme
6.5 Resümee
7 Vom Wissen zum Handeln – Ein Ansatz zur Förderung kommunikativen Handelns
7.1 Einführende Überlegungen
7.2 Sprachliches Handeln
7.3 Überlegungen zur Förderung kommunikativen Handelns
7.4 Die konstruktivistische Perspektive des Lernens
7.5 Konstruktivistisches Kommunikations- und Verhaltenstraining (KVT)
7.6 Fazit
8 Wissen und Handeln in systemischer Perspektive: Ein komplexes Problem
8.1 Die Zusammenhänge zwischen Wissen und Handeln sind komplex
8.2 Menschliche Systeme sind lebende, selbstaktive Systeme
8.3 Wissen und Handeln als mehrstufige Prozesse
8.4 Einige Ergebnisse dieser Überlegungen
9 Die Überwindung der Kluft zwischen Wissen und Handeln aus situativer Sicht
9.1 Einleitung
9.2 Situierte Kognition: Ein alternatives Paradigma
9.3 Die theoretischen Ürsprünge der situierten Kognition
9.4 Die wichtigsten Positionen der Theorie der situierten Kognition
9.5 Kognitive und situierte Sichtweise: Eine Alternative?
9.6 Konsequenzen aus der situierten Sichtweise
9.7 Zusammenfassung
10 Wissensanwendung im Handlungskontext: Die Bedeutung intentionaler und funktionaler Perspektiven für den Zusammenhang von Wissen und Handeln
10.1 Probleme der Wissensanwendung
10.2 Der Zusammmenhang von Wissen und Handeln: Die Wissensanwendung
10.3 Das Problem der Intentionalität
10.4 Die Verknüpfung von Wissen und Handeln
10.5 Wissensanwendung und Handeln unter funktionaler und intentionaler Perspektive: Einige Folgerungen
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