Handbuch Partizipation und Gesundheit
Wer an den Entscheidungen über seine Lebensgestaltung, seine Gesundheit und seine Krankenversorgung beteiligt ist, der hat auch größere Gesundheitschancen. Dieser schöne Gedanke liegt vielen Ansätzen in Theorie, Konzepten und Praxis zugrunde – sowohl in der Prävention und Gesundheitsförderung als auch in der Krankenversorgung. Der vorliegende Band stellt diese Annahme und ihre Tauglichkeit für die Praxis auf den Prüfstand. Autorinnen und Autoren verschiedener Disziplinen fragen nach theoretischen Begründungen, empirischen Ergebnissen sowie fördernden und hemmenden Bedingungen für gesundheitsbezogene Entscheidungsteilhabe. Daraus ergeben sich nicht nur Hinweise für neue Beteiligungsformen, die Gestaltung von Gesundheitsinterventionen und den mühsamen Weg zu gelebter Partizipation, sondern auch offene Fragen für die interdisziplinäre Gesundheitsforschung. Die insgesamt 33 Artikel, verfasst von 52 Autorinnen und Autoren, sind vier Buchteilen zugeordnet:
Inhalt
Teil I. Grundlegungen
- Gesellschaft und Krankheit. Ohne Partizipation keine Gesundung
- Partizipation, sozialer Status und Milieus
- Partizipation – wichtig für die individuelle Gesundheit? Auf der Suche nach Erklärungsmodellen
- Partizipation in der Sozialen Arbeit
- Partizipation in der Praxis: Die Herausforderung einer kritisch reflektierten Professionalität
- Partizipation in der Gesundheitsförderung: Salutogenese – Subjekt – Lebenswelt
- Partizipative Strategien zwischen Chancengleichheit und Individualisierung von Verantwortung
Teil II. Partizipation zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit
Arbeit
- Partizipation abhängig Beschäftigter und Gesundheit
- Partizipation bei neuen Steuerungsformen von Arbeit
- Beteiligungsorientierung in der Präventiven betrieblichen Gesundheitspolitik
Gemeinde
- Partizipation im Quartier – Gesundheitsförderung mit vielen Adressaten und Dynamiken
- Partizipation und Beteiligung in der gemeindenahen Gesundheitsförderung
- Partizipation hilfebedürftiger und benachteiligter Älterer – die Perspektive der „Grundbefähigungen“ nach Martha Nussbaum
- Möglichkeiten und Grenzen von Entscheidungsteilhabe älterer Manschen durch partizipative Wohnformen
Schule
- Partizipation, politische Bildung und Gesundheit an Schulen. Zur Analyse eines fragilen Zusammenhangs
Gruppen / Community
- An-Stifterinnen für Partizipation: Entstehung und Bedeutung von Frauengesundheitszentren
- Wer beteiligt wird, ist erreichbar: Partizipation von Migrant/innen an der HIV-Prävention
Teil III. Partizipation im Umgang mit Krankheit
- Partizipation aus verantwortungsorientierter Sicht
- Selbsthilfe: Partizipation als Kontrollgewinn
- Autonomie und Patientenberatung
- Die Bedeutung der Patientenpartizipation für die Krankheitsversorgung
- Gender und Unterschiede in Entscheidungsprozessen der Krankheitsversorgung
- Partizipative Entscheidungsfindung in der medizinischen Versorgung
- Patientenpartizipation in der Hausarztpraxis
- Informierte Entscheidungsfindung bei der Inanspruchnahme von Screenings?
- Partizipation in der Zahnmedizin
- Partizipation in Klinischer und Sozial-Psychiatrie – Impulse aus dem Trialog
- Partizipation in der Pflege
- Partizipation in der Rehabilitation
- Organisationsethik und Palliative Care – partizipative Konzepte
Teil IV. Ausblicke
- Partizipative Gesundheitsforschung als wissenschaftliche Grundlage für eine partizipative Praxis
- Bürgerorientierte Gesundheit. Ein Kommentar
Sachwortverzeichnis
Autorenverzeichnis