Prävention von HIV/AIDS und anderen STI – ein wichtiges Element schulischer Sexualerziehung
Die Prävention von STI (sexuell übertragbare Infektionen), insbesondere von HIV/AIDS, ist ein wichtiges Thema schulischer Sexualerziehung. Sie hat das Ziel, jungen Menschen niederschwellige Informationen zu vermitteln, aufzuklären und deren Risikoverhalten zu minimieren. Erfolgreiche Präventionsarbeit berücksichtigt die Wünsche, Bedürfnisse und Lebenslagen der Zielgruppe. Gleichzeitig muss sie darauf achten, die Diskriminierung Betroffener und potenziell Betroffener zu vermeiden. Denn Angst vor Diskriminierung und Bloßstellung kann die Bereitschaft reduzieren, sich zu informieren, sich testen oder beraten zu lassen.
Elemente schulischer Präventionsarbeit
Es bietet sich an, im Zusammenhang mit Verhütungsmitteln auch über sexuell übertragbare Krankheiten zu sprechen. Jugendliche haben meist sehr viele, aber auch unvollständige oder einseitige Informationen über sexuell übertragbare Krankheiten. Nutzen Sie den sexualpädagogischen Unterricht dazu, diese Fehlinformationen zu korrigieren, Gerüchte zu entkräften und klare Informationen weiterzugeben. Vermeiden Sie Angst machende Zugänge und Bedrohungsszenarien. Fokussieren Sie auf Informationen in leicht verständlicher Sprache und nehmen Sie bei der Diskussion über Verhütungsmittel Bezug zum Lebensalltag der Schülerinnen und Schüler. Manchmal wird dies durch verschiedene kulturelle Hintergründe und Wertevorstellungen erschwert. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich entsprechend vorbereiten und bei Bedarf im Vorfeld Kontakt mit Fachleuten aufnehmen, z.B. Expertinnen und Experten der Aidshilfen Österreichs.
Die thematische Auseinandersetzung mit STI und HIV/Aids soll immer als Teil einer umfassenden Sexualerziehung an Schulen (PDF) stattfinden, die darauf abzielt nicht nur biologische Fakten und negative Aspekte von Sexualität hervorzuheben, sondern Themen wie Beziehungen, Partnerschaft, gegenseitige Achtung und Respekt in den Mittelpunkt stellt.
Tipps für die Umsetzung
- Bei der Informationsvermittlung den Wissensstand und die Lebensrealität der Jugendlichen berücksichtigen.
- Beim Thema Verhütungsmittel auf die Anwendung, Erhältlichkeit, faktenbasierte Vor- und Nachteile, sowie Kosten eingehen.
- Einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem eigenen Körper thematisieren.
- Den Schülerinnen und Schülern aktuelle Informationen über sexuell übertragbare Infektionen, insbesondere HIV/AIDS, vermitteln.
- Mit den jungen Menschen über Gerüchte und Mythen rund um Sexualität, z.B. in Bezug auf Verhütungsmitteln, sexuell übertragbare Infektionen, sammeln und Fehlinformationen aufklären.
- Gemeinsam eine Liste an Beratungsangeboten inkl. seriöser Internetquellen erstellen.
Weitere Informationen und Materialien
GIVE-Material „Sexualerziehung in der Schule“
Bundeszentrum für Sexualpädagogik an der PH Salzburg
feelok.at – Internetbasiertes Interventionsprogramm für Jugendliche und Unterrichtsmaterial für Lehrpersonen
Die AIDS-Hilfen Österreichs
loveline.de – Das Jugendportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung