Stimmt das wirklich? (Digitale) Gesundheitsinformationen kritisch unter die Lupe nehmen
Das Interesse an Gesundheitsinformationen ist groß. Wer sich über Gesundheitsthemen informieren möchte, kann unterschiedliche Kanäle nutzen: klassische Printprodukte (z.B. Broschüren, Plakate, Beiträge in Zeitschriften) oder digitale Formate (z.B. Websites, Social Media-Kanäle). Doch wie geht man mit dem um, was man in Händen hält oder im Internet gefunden hat? Welche dieser Informationen ist eine „Gute Gesundheitsinformation“? Die Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) (www.oepgk.at) definiert „Gute Gesundheitsinformation“ wie folgt: „… qualitätsvolle Informationen zu gesundheitsrelevanten Inhalten. Sie sind leicht verständlich, umfassend, unabhängig (keine offene oder verdeckte Werbung), unverzerrt, zielgruppenorientiert, geschlechtergerecht, verlässlich und basieren auf wissenschaftlicher Evidenz, also gesicherten Fakten.“ (vgl. Gute Gesundheitsinformation Österreich)
Kriterien guter Gesundheitsinformation
Herauszufiltern woran man gute Gesundheitsinformationen erkennt, ist gar nicht so einfach und braucht Zeit. Unterstützung und Orientierung bieten Checklisten und Kriterien für qualitätsvolle, gute Gesundheitsinformation, wie z.B. die Checkliste „Gute Gesundheitsinformation für alle Menschen“ (PDF) oder die Zusammenfassung von gesundheitsinformation.de. Letztere fokussiert auf den Umgang mit Suchergebnissen im Internet. So gilt es beispielsweise zu bedenken, dass die Reihenfolge der Suchergebnisse nichts über deren Qualität aussagt und es sich lohnt, mehr als die ersten 10 Treffer anzuschauen.
Seriöse Gesundheitsportale im Netz
Wer nicht Zeit und Lust hat, Suchergebnisse einer ausführlichen Prüfung zu unterziehen, kann anerkannte und zuverlässige Gesundheitsportale nutzen, wie z.B.:
gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Dieses Portal bietet Ihnen unabhängige, qualitätsgesicherte und serviceorientierte Informationen über medizinische und Gesundheitsthemen. Es gibt Auskunft über Struktur und Organisation des Gesundheitswesens in Österreich und hat ein umfassendes Serviceangebot. Dazu zählen Literaturtipps, Quizzes & Tools, Auflistung von Notrufnummern & Hotlines und Gesundheitssuchen z.B. Arztsuche, Kliniksuche, Apothekensuche.
gesundheitsinformation.de – Diese Website wird vom Deutschen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) betrieben. Sie hat zum Ziel, die Öffentlichkeit über Gesundheitsthemen aufzuklären und dafür qualitätsgesicherte, evidenzbasierte Informationen zur Verfügung zu stellen. Die Inhalte sind übersichtlich, gut strukturiert. Man bekommt nicht nur einen Überblick des jeweiligen Themas, sondern findet auch vertiefende Informationen, Hinweise auf wissenschaftliche Studien oder Extras wie z.B. Filme.
Gesundheitsbezogene Botschaften im Faktencheck
Spektakuläre gesundheitsbezogene Beiträge sind beliebte Inhalte vieler Medien wie z.B. Tageszeitungen oder Werbung. Doch stimmt wirklich, was hier behauptet wird? Dieser Problematik widmet sich das Projekt Medizin transparent. Expert*innen überprüfen Gesundheitsmythen und Behauptungen aus Werbung, Medien und Internet auf ihren wissenschaftlichen Wahrheitsgehalt. Der unabhängige Online-Service ist ein Projekt von Cochrane Österreich an der Donau-Universität Krems. Alle bisherigen Faktenchecks können hier nachgelesen werden: medizin-transparent.at/alle-faktenchecks/
Material für den Unterricht
Wer sich mit dem Thema Gesundheitsinformationen im Unterricht auseinandersetzten möchte, dem steht das praxisorientierte Unterrichtsmaterial „Wahr oder falsch im Internet? Informationskompetenz in der digitalen Welt“ (PDF) von saferinternet.at zur Verfügung. Es eignet sich für Kinder und Jugendliche ab der 4. Schulstufe und kann hier kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden: www.saferinternet.at/services/broschuerenservice/
Empfehlenswert ist auch die Toolbox Gesundheitskompetenz (PDF), die im Rahmen des Projekts „Tool-HCLA“ der Universität Bielefeld entwickelt wurde. Dieses Unterrichtsmaterial trägt zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von Schüler*innen bei und vermittelt ihnen, wie sie mit der Flut an Gesundheitsinformationen umgehen können.