Vorteile einer guten Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Erziehungsberechtigten und Schule tut allen Beteiligten gut und wirkt sich vor allem in einer positiven Einstellung zur und einer angenehmen Atmosphäre in der Schule aus. Es wird zwar nie möglich sein, alle Eltern zu erreichen. Doch lohnt es sich, wenn Schulen sich bemühen, nach den Gründen für das Fernbleiben zu forschen. Diese können sehr vielfältig sein, wie z.B. eigene schlechte Erfahrungen mit der Schule, andere Muttersprache, begrenzte zeitliche Ressourcen (Schichtdienst, Kinderbetreuung).
Eine gute Kommunikationsbasis, geprägt von Wertschätzung, hat viele Vorteile für beide Seiten. So werden beispielsweise negative Kontakte reduziert und eine positive Identifikation mit der Schule gefördert. Die Kommunikation zwischen Lehrer/innen und Eltern bezieht sich dabei nicht nur auf das direkte Zweier-Gespräch, sondern umfasst auch die Gestaltung von Elternabenden, Sprechtagen oder ganz allgemein den Auftritt der Schule im Internet.
Es geht dabei darum, Eltern und Erziehungsberechtigte als Experten/Expertinnen für ihre Kinder anzuerkennen. Insbesondere bei (gesundheitlichen) Problemen jeglicher Art kann es zielführend sein, sich mit ihnen, anderen Kollegen/Kolleginnen und ev. auch der Schulärztin/dem Schularzt ein differenziertes Bild des Schülers/der Schülerin zu machen, bei dem die Ressourcen und Kompetenzen des Kindes im Vordergrund stehen.
Folgende Anregungen können für Schulen, welche die Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten verbessern möchten, hilfreich sein:
Regelmäßige Sprechstunden und Gespräche
Wie werden Eltern eines neu aufgenommenen Schülers/einer neu aufgenommenen Schülerin zum ersten Mal kontaktiert bzw. begrüßt? Gibt es auch Angebote für ganztags arbeitende Eltern? Gespräche sollten nicht erst dann durchgeführt werden, wenn es Probleme gibt.
Schriftliche und mündliche Mitteilungen
Werden bei der Gestaltung unterschiedliche Hintergründe und Bildungsniveaus berücksichtigt? Werden wichtige Informationen auch in Muttersprachen der Eltern mit Migrationshintergrund zur Verfügung gestellt?
Informationsweitergabe
Welche Wege der Informationsweitergabe werden genutzt? z.B. Homepage, Newsletter, Schwarzes Brett
Zugang zu verschiedenen Elterngruppe
Könnte es hilfreich sein, Schlüsselpersonen zu nutzen (z.B. Elternvertreter/innen), um die Kommunikation zu erleichtern?
Bedürfnisanalyse und Beteiligung am Schulleben
Was weiß die Schule über Sichtweisen der Eltern (zu bestimmten Themen)? Welche Maßnahmen setzt die Schule, um Eltern und Erziehungsberechtigte stärker in das Schulleben einzubeziehen?
Beschwerdemanagement
Wie geht die Schule mit Kritik und Beschwerden seitens der Eltern um?
Öffentlichkeitsarbeit
Wie bekommen Eltern und Erziehungsberechtigte Informationen über die Schule, wenn sie eine für ihr Kind geeignete Schule suchen?
Eine hilfreiche Checkliste für Elternarbeit finden Sie hier (PDF, ab S. 82).
Literatur
- DEISSNER David et al (2013): Qualitätsmerkmale schulischer Elternarbeit. Ein Kompass für die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus. Vodafone Stiftung Deutschland gemeinnützige GmbH (Hg.), Düsseldorf.
- GIVE (Hg. 2012): Zusammenarbeit mit Eltern (PDF). GIVE-Servicestelle für Gesundheitsbildung, Wien.
- UHLENDORFF, Harald (2009): Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen und Eltern. (PDF) Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg, Ludwigsfelde, Koordinierungsstelle TransKiGs.