Warum Bewegung wichtig ist für ein gesundes Heranwachsen
Bewegung ist Bestandteil eines gesunden Lebensstils und hat viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Für Kinder und Jugendliche ist Bewegung, Spiel und Sport eine Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung. Denn Kinder erfahren und erkunden die Welt mit ihrem Körper; in der bewegten Beschäftigung mit ihrer Umwelt, mit Materialien und Geräten lernen sie die Welt zu verstehen. Kinder haben ein natürliches Bewegungsbedürfnis und Freude an Bewegung. Laufen, Klettern, Schaukeln ermöglichen es ihnen, ihren Körper intensiv und positiv zu erfahren. Bei älteren Kindern und Jugendlichen gewinnen außerdem fitnessorientierte Aspekte an Bedeutung. Wettbewerb, Leistung und ein fittes, attraktives Aussehen sind starke Motive für das Sporttreiben. Spaß an der Bewegung und am Zusammensein mit Freunden und Freundinnen steht aber auch bei Jugendlichen im Mittelpunkt.
Die positiven gesundheitlichen Effekte von Bewegung und Sport spielen in der Wahrnehmung von Kindern und Jugendlichen in der Regel eine untergeordnete Rolle. Für Lehrerinnen und Lehrer, denen die Gesundheit der Heranwachsenden ein Anliegen ist, sind die zahlreichen positiven Auswirkungen regelmäßiger körperlicher Aktivität ein guter Grund, sich für Bewegungsförderung in der Schule einzusetzen.
Bewegung wirkt vielfältig auf körperliche Gesundheit. Sie hat günstige Auswirkungen auf Skelett und Muskulatur, zum Beispiel durch die Verbesserung der Knochendichte und durch die Kräftigung der Muskeln. Regelmäßige Bewegung kann zudem durch den höheren Energieverbrauch zur Prävention von Übergewicht beitragen.
Bewegung wirkt positiv auf Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen und hat günstige Auswirkungen auf die Gemütslage; vor allem unmittelbar nach dem Sport sind stimmungsaufhellende Effekte belegt. Damit unterstützt körperliche Aktivität die psychische Gesundheit.
Außerdem wirkt Bewegung günstig auf die Gehirnentwicklung und das Lernen. Körperliche Aktivität regt die Bildung von neuen Hirnzellen und deren Verknüpfung durch Synapsen an, steigert die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Glucose und aktiviert damit die Informationsverarbeitung. Das wiederum verbessert kognitive Leistungen, Konzentration und Aufmerksamkeit und hat damit einen positiven Einfluss auf den schulischen Erfolg.
Insgesamt 60 Minuten täglich sollten Kindern und Jugendliche sich bewegen, damit günstige Effekte auf die Gesundheit wirksam werden. Die Ergebnisse der HBSC-Erhebung aus dem Jahr 2018 zeigen, dass nur knapp ein Viertel der 11- bis 17-jährigen Burschen und 13% der Mädchen diese Empfehlung erfüllen. Jüngere Jugendliche bewegen sich etwas mehr, mit zunehmendem Alter sinkt die Bewegungshäufigkeit. Untersuchungen, z.B. die aktuellen Ergebnisse des deutschen Präventionsradars, legen nahe, dass die Zeit, die Kinder und Jugendliche mit Bewegung verbringen, seit Beginn der Corona-Pandemie weiter abgenommen hat und die Anzahl der Heranwachsenden, die die Bewegungsziele verfehlen, weiter angewachsen ist. Die Schule als Lernort, an dem Kinder und Jugendliche jeden Tag einen Großteil ihrer wachen Zeit verbringen, kann hier gezielt entgegenwirken und einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Bewegungsziele leisten.
Teil 2 – Schule als bewegungsfreundliche Lebenswelt für Heranwachsende
Teil 3 – Inklusiver Bewegungsunterricht: Alle machen mit