Wie Lehrerinnen und Lehrer Urlaub machen
In wenigen Tagen endet das Schuljahr. Neun Wochen Ferien und Freizeit nicht nur für Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Lehrkräfte – so glauben viele. Aber unterrichtsfreie Zeit ist für Lehrkräfte nicht gleich Freizeit. Was Lehrerinnen und Lehrer nämlich auch in den Ferien machen …
- sich fortbilden und weiterlernen,
- Liegengebliebenes aufarbeiten,
- das kommende Schuljahr planen und vorbereiten,
- neue Unterrichtskonzepte und Ideen für Exkursionen entwickeln,
- Urlaub und Erholung.
Lehrerin, Lehrer ist ein schöner, aber sehr anspruchsvoller Beruf! Im Unterricht stehen Lehrkräfte einer (oft großen) Gruppe von energiegeladenen Heranwachsenden gegenüber. Sie sind nahezu ständig in Kommunikation, müssen handeln, entscheiden und Verantwortung übernehmen – oft unter Zeitdruck und mit unzureichenden Informationen. Unterrichten ist daher eine mental sehr kraftraubende Tätigkeit. Umso wichtiger ist es, das sich Lehrerinnen und Lehrer im Urlaub tatsächlich gut erholen können.
Was als erholsam empfunden wird, ist individuell und je nach persönlicher Vorliebe verschieden. Die einen genießen es, möglichst wenig zu tun und die Seele baumeln zu lassen; andere können ihre Batterien besser aufladen, wenn sie aktiv sind. Egal, ob man es eher entspannt oder dynamisch mag: zu einem erholsamen Urlaub gehört Abstand von der Arbeit.
Distanz zum Arbeitsalltag schafft einerseits der räumliche Abstand. Das ist für Lehrerinnen und Lehrer nicht immer ganz einfach, denn einen großen Teil ihrer Arbeit erledigen sie zu Hause. Damit der Lehrer-Schreibtisch während des Urlaubs nicht zur Arbeit mahnt, ist es am besten, ihn vor Urlaubsantritt gründlich aufzuräumen und sauber zu machen. Wenn nichts unerledigtes (sichtbar) herumliegt, gelingt es besser, Abstand zu halten. Bei einer Urlaubsreise fällt es natürlich noch leichter, den Arbeitsalltag hinter sich zu lassen und zu regenerieren.
Auch ein veränderter Tagesablauf hilft dabei, Distanz zu schaffen. Länger schlafen, keine Hektik, entspanntes Zusammensein mit Familie und Freunden und eine generelle Verlangsamung des Tagesablaufs entspannen und helfen beim Auftanken.
Der Urlaub bietet außerdem die Gelegenheit, endlich Dinge zu tun, zu denen man während des Schuljahres nicht kommt. Dabei ist es egal, ob man sich nun ausgiebig einem Hobby widmet, sich sportlich betätigt oder Arbeiten in Haus und Garten unternimmt. Wichtig ist, dass es sich vom Arbeitsalltag unterscheidet, davon ablenkt und auf andere Gedanken bringt.
Die Arbeitsumstände bringen es mit sich, dass Lehrerinnen und Lehrer sich unentwegt mit ihrer Arbeit beschäftigen: die Zeitungslektüre am Abend bringt eine Idee für den Unterricht, beim Museumsbesuch am Wochenende entsteht eine Exkursionsidee, am Samstagmorgen vor dem Wochenendeinkauf werden noch ein paar Hefte korrigiert. Deshalb ist die wichtigste Regel für den Urlaub von Lehrerinnen und Lehrern: Nicht arbeiten und nicht an die Arbeit denken! Dafür ist in den restlichen Wochen der Sommerferien, der unterrichtsfreien Zeit, noch reichlich Gelegenheit.